Tatortbesuch von der Polizei

SABSAm Dienstag den 12.04.2016 hat uns Herr Kaulbarsch, der Kontaktbeamte aus Buchholz besucht. Er ist sogar mit einem echten Streifenwagen gekommen. Wir haben uns viele Fragen ausgedacht. Seine Antworten waren sehr spannend und lustig.
Zum Beispiel wollten wir wissen, warum er Polizist geworden ist und was er sonst geworden wäre.

Als Jugendlicher hat er im Supermarkt gejobbt und wollte Einzelhandelskaufmann werden. Seine Eltern haben ihn gefragt, ob er nicht Lust hätte zur Polizei zu gehen. Weil er gern mit Menschen arbeitet und für Gerechtigkeit ist, hat er sich dann für die Polizei entschieden.
Eine Frage war auch, wie man Polizist wird und was man besonders gut können muss. Herr Kaulbarsch erzählte uns, dass man Abitur oder Realschulabschluss haben muss und gut lesen, schreiben und rechnen können muss. Außerdem sollte man sportlich sein und gut mit Menschen klar kommen.
Was meint ihr: Ist die Arbeit als Polizist genau so aufregend wie im Fernsehen? Natürlich nicht! Normalerweise arbeiten die Polizisten viel am Schreibtisch. Die Sendungen im Fernsehen sind nur für Leute, die Action sehen wollen. Die Realität sieht ganz anders aus. Ganz oft wird die Polizei gerufen, wenn irgendwo eingebrochen wurde. Herr Kaulbarsch gab uns Tipps, wie man Einbrüche verhindern kann:
• Fenster nicht auf Kipp stehen lassen
• Terrassentüren abschließen
• Rollläden unten lassen
• Haustüren mit Mehrfachverriegelung

Herr Kaulbarsch sagte, dass heute die Arbeit als Polizist gefährlicher geworden ist. Einbrecher haben oft Waffen, mit denen sie auch auf die Polizisten schießen. Die Streifenbesatzungen sind deshalb immer zu zweit unterwegs. Herr Kaulbarsch selber arbeitet alleine. Er besucht Schulen und Kindergärten.
Eine weitere Frage war, welche verschiedenen Abteilungen es bei der Polizei gibt. Das war eine ganze Menge:
Auf der Wache arbeiten die Polizisten in vier Schichten. Diese Beamten werden gerufen bei Verkehrsunfällen, bei Ruhestörung, häuslicher Gewalt, Bränden oder Schlägereien. Dort gibt es auch eine Tatortgruppe. Hier werden Anzeigen aufgenommen, ausgedruckt und dann in die nächste Abteilung, nämlich in den zentralen Kriminaldienst, weitergeleitet. Dort wird viel am Schreibtisch gearbeitet. Es gibt sieben Fachkommissariate, z.B. Brand, Sexualdelikte, Diebstahl, Betrug, Staatsschutz, Jugendkriminalität. An oberster Stelle steht die Verwaltung.
Anders als in vielen anderen Ländern darf die Polizei hier in Deutschland niemanden einfach so und ohne Grund verhaften. Zum Beispiel dürfen Kinder unter 14 Jahren nicht in eine Gefängniszelle gesperrt werden. Polizisten müssen sich immer ans Gesetz halten – genau wie jeder Andere. Polizisten dürfen aber jeden Menschen kontrollieren (bei Verkehrskontrollen).
Herr Kaulbarsch hat uns spannende Polizeiutensilien mitgebracht:

tatort 01tatort 02

 einen Gummischlagstock, Kabelbinder zum Fesseln der Hände, Pfefferspray in klein und groß (Familienpackung), einen echten Schuhabdruck aus Gips und einen Tatortkoffer.

tatort 03tatort 04

 

Er hatte sogar eine Schusswaffe dabei, die er aber nie benutzen möchte. Wir haben mit Magnetpulver einen Fingerabdruck sichtbar gemacht. Im Tatortkoffer waren auch Wattestäbchen zum Abnehmen von DNA. Die ist bei jedem Menschen anders, deshalb kann man Täter damit fassen.

tatort 05

Weil Herr Kaulbarsch schon seit 43 Jahren im Dienst ist, konnte er uns ein paar lustige und spannende Geschichten aus seinem Berufsleben erzählen.
Er war mal auf einem Lehrgang für 6 Monate. Da ließ er sich die Haare und auch den Bart lang wachsen, was sonst nicht erlaubt war. Weil er einen Verlobungsring kaufen wollte, ging er in einen Juwelierladen und ließ sich verschiedene Ringe zeigen. Während der Juwelier Ringe heraussuchte, guckte sich Herr Kaulbarsch die Verkabelung der Alarmanlage im Geschäft an. Am nächsten Tag erzählten ihm seine Kollegen auf der Wache, dass ein Anruf von einem Juwelierladen kam, dass dort eine verdächtige Person war und sich umgesehen hat. Herr Kaulbarsch ist dann in Uniform in den Laden gegangen und hat sich dort zu erkennen gegeben. Der Verkäufer konnte ihn erst gar nicht erkennen. Und alle aus der Wache haben sich über diese Geschichte schlapp gelacht.
Herr Kaulbarsch musste in seiner Berufszeit noch nie auf einen Menschen schießen, nur einmal hat er in die Luft geschossen, um einen Täter aufzuhalten. Er hat sogar schon einmal einen Bankräuber festgenommen. Der hatte einen Revolver in der Jacke, und das war ganz schön gefährlich.
Manchmal findet Herr Kaulbarsch die Arbeit als Polizist anstrengend, aber er mag sie trotzdem sehr gerne.